知識 版面 • wissen-3.de

知識 版面 • Die dankbaren Tiere

 

知識 版面

 
知識 版面 • zh-tw - 正體中文 • wissen-3.de     zh-tw • 正體中文  Deutsch |  ภาษาไทย |  正體中文 |  简体中文 |  Tiếng Việt |  日本語 

現在的時間是 星期天 28. 四月 2024, 00:30




發表新文章 這個主題已被鎖定,您不能編輯或回覆這個主題。  [ 1 篇文章 ] 
發表人 文章
 文章主題 : Die dankbaren Tiere
文章發表於 : 星期三 1. 十一月 2017, 13:43 
Die dankbaren Tiere

Märchen von Ludwig Bechstein



Es reiste einst ein Pilger über Land, der kam auf seinem Wege durch den Wald an eine Wolfsgrube, und nahm wahr, dass etwas Lebendiges darin sei. Und wie er hinunter blickte, so sah er darin einen Menschen, der war ein Goldschmied, und bei ihm war ein Affe, eine Schlange und eine Ringelnatter; die waren alle drei unversehens in die Grube gefallen. Da gedachte der Pilger bei sich: Übe Barmherzigkeit mit den Elenden, und hilf den Menschen von seinen Feinden. Da warf er ein Seil in die Grube, und hielt das eine Ende fest in der Hand, Willens, den Goldschmied herauf zuziehen, schnell sprang aber der Affe zu, kletterte herauf und sprang aus der Grube. Zum andern Mal warf der Waller das Seil hinab, da ringelte sich die Natter daran empor. Und zum dritten Mal erfasste die Schlange das Seil, und kam auch zu Tage. Diese drei Tiere dankten dem Waller für seine Güte, und sprachen zu ihm: „Was Du uns Gutes getan, das wollen wir Dir wieder zu vergelten suchen, und wann Dich dein Weg in unsre Nähe trägt, so magst Du auf uns rechnen, dass wir nach Kräften Dir zu Diensten sind; sei aber treulich gewarnt vor dem Menschen da drunten, denn nichts was da lebt, ist so undankbar, wie er. Dieses haben wir erfahren und sagen es Dir an, dass Du wissest, Dich zu verhalten!“ Damit schieden die drei Tiere von dem Pilger, dieser aber gedachte an seine Pflicht, dass dem Menschen zieme dem Menschen zu helfen, und warf das Seil wiederum in die Grube, und zog den Goldschmied heraus. Dieser bedankte sich mit vielen Worten für die Gnade und Barmherzigkeit, die der Pilger an ihm getan, und bat, ihn ja in der Königsresidenz, wo er wohne, zu besuchen, und verließ ihn.

Auf seinem Weiterwege kam der Waller in die Nähe der Residenz und an den Ort, wo der Affe, die Natter und die Schlange wohnten. Die freuten sich, und der Affe brachte dem Waller, der sehr ermattet war, Obst und süße Feigen, die Natter zeigte ihm eine kühle, angenehme Grotte, wo er ruhen und rasten konnte, und legte sich davor, und bewachte seinen Schlaf, denn Niemand wagte sich dorthin, wo die große Natter lag. Die Schlange aber schlüpfte in die Königsburg und stahl dort einige güldne Kleinode, die gab sie dem Waller zur Verehrung, sagte ihm aber nicht, woher sie dieselben hatte. Als dieser von den Tieren aufbrach, ging er in die Königsstadt und suchte den Goldschmied auf; dem zeigte er die Kleinode und bot sie ihm zum Kauf an. Der Goldschmied sah es, dass sie des Königs Eigentum waren, schwieg still, ging zum König und zeigte an, dass er den Dieb dieser Kleinode in seinem Hause gefangen habe. Dafür empfing er eine stattliche Belohnung, und der König sandte seine Häscher, die fingen den Waller, schlugen ihn, führten ihn durch die Straßen und hinaus zum Galgen, um ihn zu henken. Da gedachte der Mann auf dem Wege an die Warnung der Tiere und seufzte laut: „O hätte ich euern Rat befolgt, ihr getreuen Tiere, so wäre diese Trübsal mir nicht beschieden worden!“

Nun hatte die Schlange just ihre Wohnung an dem Weg, der zum Hochgericht führte, und hörte die Klagerede des unschuldigen Mannes, an dessen Unglück sie mit Schuld war, und betrübte sich und dachte darauf, wie sie ihm helfe. Da nun der Königssohn, ein junger Knabe auch des Wegs geführt ward, damit er des Diebes Strafe zusehe, kroch sie hin und biss ihn in das Bein, dass es alsbald auf schwoll. Da blieb alles Volk erschrocken stehen, und man sandte eiligst nach Ärzten und nach Astrologen, wo möglich zu helfen. Die Ärzte brachten Teriak herbei, eine Arznei, die gepriesen war gegen den Schlangenbiss, er half jedoch nichts. Die Astrologen aber lasen in den Sternen, dass der zum Tode geführte Waller unschuldig war, und der Königsknabe rief selbst mit heller Stimme: „Bringt mir den Pilger her, dass dieser seine Hand auf meine Wunde und meine Geschwulst lege, so werde ich heil sein !“

Da wurde der Pilger vor dem König geführt, der fragte nach seinen Schicksalen, und der Pilger erzählte dem König alles treulich, von den guten dankbaren Tieren und des Goldschmieds, den er vom Tod errettet, schändlichem Undank. Und dann hob er Hände und Augen zum Himmel und flehte: „O allmächtiger Gott, so wahr es ist, dass ich unschuldig bin an dem Diebstahl, so wahr wird Deine Hand diese Menschen heilen!“ - Und da wurde von Stunde an der Königssohn gesund. Als das der König sah, ward sein Herz froh und freudevoll, und er ehrte den Pilger mit köstlichen Gaben, ließ ihm auch alle Kleinode, um derentwillen der Pilger Todesangst ausgestanden hatte, und ließ zur Stelle den Goldschmied henken, zur Strafe seines großen und schwarzen Undanks.


檢舉此文章
回頂端
  
引用回覆  
顯示文章 :  排序  
發表新文章 這個主題已被鎖定,您不能編輯或回覆這個主題。  [ 1 篇文章 ] 


誰在線上

正在瀏覽這個版面的使用者:Majestic-12 [Bot] 和 5 位訪客


可以 在這個版面發表主題
可以 在這個版面回覆主題
不能 在這個版面編輯您的文章
不能 在這個版面刪除您的文章
不能 在這個版面上傳附加檔案

搜尋:


 

Wahrsagen
Hilfe bei Liebeskummer


www.miomai.de



 

Kartenlegen

lenormando.de



 


Berlin Wahrsagen Privat




Berlin |  Hamburg |  Leipzig |  Wuppertal |  Augsburg |  Freiburg |  Leverkusen |  Trier |  Mainz
Hannover |  Stuttgart |  Würzburg |  Essen |  Bochum |  Solingen |  Bonn |  Dortmund |  Frankfurt
Mannheim |  Düsseldorf |  Wiesbaden |  Nürnberg |  Dresden |  Duisburg |  Köln |  Aachen |  Bremen



 

wissen-3.de |  出版者  |  聯繫  |  其他語言 | 



Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
正體中文語系由 竹貓星球 維護製作