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Klaglieder 2 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

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Eriton

文章主題 : Klaglieder 2 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

發表於 : 星期天 11. 六月 2023, 03:21

註冊時間: 星期二 22. 五月 2018, 00:16
文章: 1525

Klaglieder 2 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Wie hat der Herr in seinem Zorn umwölkt die Tochter Zion! Er hat die Herrlichkeit Israels niedergeworfen vom Himmel auf die Erde und hat nicht gedacht des Schemels seiner Füße am Tage seines Zornes.
2. Der Herr hat verschlungen alle Wohnungen Jakobs und sie nicht verschonet; er hat abgebrochen die Festungen der Tochter Juda in seinem Grimme, hat sie herniedergebracht zur Erde, das Königreich und seine Fürsten hat er entheiligt.
3. In seiner Zornglut hat er abgehauen das ganze Horn Israels, hat seine Rechte zurückgezogen vor dem Feinde, und ist entbrannt wider Jakob wie ein flammendes Feuer, verzehrend ringsum.
4. Seinen Bogen hat er gespannt wie ein Feind, hat sich mit seiner Rechten gestellt wie ein Widersacher, und er erwürgte alles Köstliche der Augen; in das Zelt der Tochter Zion hat er seinen Grimm ausgegossen wie ein Feuer.
5. Der Herr ist wie ein Feind geworden, er hat Israel verschlungen, er hat verschlungen alle ihre Paläste, seine Festungen hat er verderbt, und bei der Tochter Juda hat er Klagen und Stöhnen vermehrt.
6. Und er hat gewaltsam zerstört seine Umzäunung wie einen Garten, er hat seinen Versammlungsort verderbet; Jehova hat in Zion vergessen machen Fest und Sabbath, und hat in dem Grimm seines Zornes verschmähet König und Priester.
7. Der Herr hat seinen Altar verstoßen, er hat sein Heiligthum verworfen, er hat die Mauern ihrer Paläste übergeben in des Feindes Hand; sie haben im Hause Jehova's eine Stimme erhoben wie am Festtage.
8. Jehova hat zu verderben gedacht die Mauer der Tochter Zion, er hat die Meßschnur ausgespannt, er hat Seine Hand nicht abgewandt vom Verschlingen; und Wall und Mauer allesammt hat er trauern lassen, sie stehen kläglich.
9. In die Erde versunken sind ihre Thore, ihre Riegel hat er verderbet und zerbrochen; unter den Nationen sind ihr König und ihre Fürsten, da ist kein Gesetz; auch ihre Propheten finden kein Gesicht von Jehova.
10. Auf der Erde sitzen die Aeltesten der Tochter Zion, sie schweigen stille, Staub werfen sie auf ihr Haupt, Säcke haben sie umgürtet; zu Boden senken ihr Haupt die Jungfrauen Jerusalems.
11. Durch Thränen sind verzehrt meine Augen, mein Eingeweide wallet heftig, meine Leber ist ausgeschüttet zur Erde wegen des Ruins der Tochter meines Volkes, indem Kind und Säugling verschmachten in den Straßen der Stadt.
12. Zu ihren Müttern sprechen sie: Wo ist Korn und Wein? wenn sie verschmachten in den Straßen der Stadt gleich den Erschlagenen, wenn sie ihre Seele ausschütten in den Schoß ihrer Mütter.
13. Was für Zeugen soll ich dir bringen, was dir vergleichen, du Tochter Jerusalems? Was soll ich dir gleichstellen, daß ich dich tröste, du Jungfrau, Tochter Zion? Denn dein Ruin ist groß wie das Meer; wer will dich heilen?
14. Eitelkeit und Trug haben dir geschaut deine Propheten und haben nicht aufgedeckt deine Ungerechtigkeit, um deine Gefangenschaft abzuwenden, sondern haben dir geschaut Lasten der Eitelkeit und Verstoßung.
15. Alle, die des Weges gehen, schlagen die Hände über dir zusammen, sie zischen und schütteln ihren Kopf über die Tochter Jerusalems: „Ist das die Stadt, von der man sagte: die Vollkommenheit der Schönheit, die Wonne der ganzen Erde?“
16. Alle deine Feinde sperren ihren Mund über dich auf, sie zischen und knirschen mit den Zähnen,sie sprechen: Wir haben sie verschlungen, gewißlich ist dies der Tag, den mir erwartet; wir haben ihn gefunden, wir haben ihn gesehen.
17. Jehova hat gethan, was er gedacht, er hat sein Wort erfüllt, das er von den Tagen der Vorzeit her geboten; er hat abgebrochen und nicht geschonet, und er hat den Feind über dich sich freuen lassen, hat das Horn deiner Widersacher erhöhet.
18. Ihr Herz schrie zum Herrn. Du Mauer der Tochter Zion, laß Tag und Nacht Thränen herabfließen gleich einem Strom, und gieb dir keine Rast, deinen Augapfel keine Ruhe!
19. Mache dich auf, schreie in der Nacht beim Beginn der Nachtwachen, schütte dein Herz aus wie Wasser vor dem Angesicht des Herrn, hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kindlein, die vor Hunger verschmachten an allen Ecken der Straßen!
20. „Siehe, Jehova, und schaue, wem du also gethan hast! Sollen denn die Weiber ihre Frucht essen, die Kindlein, die man auf den Händen trägt? Soll im Heiligthum des Herrn erwürgt werden Priester und Propheten?
21. Junge und Alte liegen in der Straße auf der Erde; meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind durch's Schwert gefallen, du hast sie erwürgt am Tage deines Zornes, du hast geschlachtet und nicht verschonet.
22. Meine Schrecknisse ringsum hast du gerufen wie zum Festtage, und am Tage des Zornes Jehova's ist niemand entronnen oder übriggeblieben, die ich getragen auf den Händen und großgezogen – mein Feind hat sie vertilgt.“

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