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 文章主題 : Klaglieder 1 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert
文章發表於 : 星期六 10. 六月 2023, 21:08 
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Klaglieder 1 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Die Klaglieder Jeremia’s.

1. Wie sitzet einsam die Stadt, die voll Volks war! Sie ist wie eine Witwe geworden; sie, die groß war unter den Nationen, eine Fürstin unter den Landschaften, ist zinsbar geworden.
2. Weinend weinet sie des Nachts, und ihre Thränen sind auf ihren Wangen. Sie hat keinen Tröster unter all ihren Liebhabern; alle ihre Freunde haben treulos an ihr gehandelt, sind ihre Feinde geworden.
3. Juda ist ausgewandert vor Elend und vor großer Dienstbarkeit, sie wohnet unter den Nationen, sie findet keine Ruhe; alle ihre Verfolger haben sie in den Engen ergriffen.
4. Die Wege Zions trauern, weil niemand zum Feste kommt, all ihre Thore sind wüste, ihre Priester seufzen, ihre Jungfrauen sind betrübt, und sie – bitter ist es ihr.
5. Ihre Widersacher sind zum Haupte geworden, ihren Feinden gehet es wohl; denn Jehova hat sie betrübt wegen der Menge ihrer Uebertretungen; ihre Kinder gehen in die Gefangenschaft vor dem Widersacher her.
6. Und alle ihre Pracht ist hinweggenommen von der Tochter Zion; ihre Fürsten sind wie Hirsche, die keine Weide finden, und sie gehen kraftlos hin vor dem Angesicht des Verfolgers.
7. Jerusalem ist in den Tagen ihres Elends und ihrer Verstoßung eingedenk all ihrer köstlichen Dinge, die in den Tagen der Vorzeit waren, da ihr Volk gefallen ist durch die Hand des Widersachers, und sie keinen Helfer hat; die Widersacher sehen sie an, spotten ihrer Ruhetage.
8. Jerusalem hat schwer gesündigt, darum ist sie gleich einem abgesonderten Weibe; alle, die sie ehrten, verachten sie, weil sie ihre Blöße gesehen; und sie seufzet und wendet sich zurück.
9. Ihre Unreinigkeit ist an ihren Säumen, sie hat nicht gedacht an ihr Ende, und ist wunderbar herunter gekommen, sie hat keinen Tröster. Jehova, siehe mein Elend, denn der Feind macht sich groß!
10. Der Widersacher hat seine Hand ausgestreckt nach all ihren köstlichen Dingen; denn sie hat gesehen, daß die Nationen in ihr Heiligthum gingen, wovon du geboten, daß sie nicht kommen sollten in deine Versammlung.
11. All ihr Volk seufzet, suchet nach Brod; sie haben ihr Köstliches hingegeben für Speise, zu erquicken die Seele. „Siehe, Jehova, und schaue an, daß ich verachtet bin!“
12. Geht's euch nicht an, alle, die ihr des Weges ziehet? Schauet und sehet, ob ein Schmerz sei wie mein Schmerz, der mir angethan worden, womit Jehova mich betrübet hat am Tage seiner Zornglut.
13. Aus der Höhe hat er ein Feuer gesandt in meine Gebeine, es überwältigte sie; er hat meinen Füßen ein Netz gelegt, hat mich zurückgeworfen, er hat mich wüste gemacht und den ganzen Tag siech.
14. Das Joch meiner Uebertretungen ist geknüpft durch seine Hand, sie sind zusammen geflochten, sie sind auf meinen Hals gestiegen. Er hat meine Kraft verfallen lassen; der Herr hat mich in Hände gegeben, daß ich mich nicht aufrichten kann.
15. Der Herr hat alle meine Stärke verworfen in meiner Mitte; er hat eine Versammlung wider mich ausgerufen, um meine Jünglinge zu zerschmettern; der Herr hat getreten die Kelter der Jungfrau, der Tochter Juda.
16. Deßwegen weine ich, mein Auge, mein Auge rinnet von Wasser, denn der Tröster, der meine Seele erquicken sollte, ist fern von mir; meine Kinder sind verwüstet, denn der Feind hat die Oberhand.
17. Zion breitet ihre Hände aus, da ist niemand, der sie tröste. Jehova hat über Jakob geboten, daß rings um ihn her seien seine Widersacher; Jerusalem ist geworden unter ihnen wie ein abgesondertes Weib.
18. Jehova ist gerecht, denn ich bin seinem Munde widerspenstig gewesen. Höret doch, alle ihr Völker, und sehet meinen Schmerz! Meine Jungfrauen und meine Jünglinge sind in die Gefangenschaft gegangen.
19. Ich rief meinen Liebhabern, sie haben mich betrogen; meine Priester und meine Aeltesten sind verschieden in der Stadt, denn sie suchten Speise für sich, daß sie ihre Seele erquicken möchten.
20. Schaue, Jehova, denn mir ist angst! Mein Eingeweide wallet heftig, mein Herz ist umgewandt in meinem Innern, denn ich bin sehr widerspenstig gewesen. Von außen hat mich das Schwert der Kinder beraubt, von innen ist’s wie der Tod.
21. Sie hören, daß ich seufze, ich habe keinen Tröster; alle meine Feinde hören mein Unglück und freuen sich, denn du hast es gethan. Du hast den Tag hervorgebracht, den du ausgerufen hast, und sie werden sein, wie ich bin.
22. Du wirst vor dein Angesicht kommen lassen alle ihre Bosheit, und ihnen thun, wie du mir gethan wegen all meiner Uebertretungen, denn viel sind meiner Seufzer, und matt ist mein Herz.


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