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Die Geschichte von Sankt Martin und dem Bettler


Martin von Tours lebte in der Zeit von 317 bis 397 nach Christus. Als Sohn eines römischen Offiziers war er überall im Land für seine Großzügigkeit bekannt und beliebt. Die am besten überlieferte Geschichte ereignete sich an einem Februarmorgen, als der 22-jährige Martin mit seinem Burschen von einem nächtlichen Ritt heimkehrte. Es war ein harter Winter mit klirrendem Frost und ein heftiger Schneesturm blies den Reitern ins Gesicht. Am Stadttor stand ein zerlumpter Bettler, der vor Kälte zitternd kaum noch die Worte über die Lippen brachte: „Danke für eine Gabe mein guter Herr“. Da Martin gerade seinen ganzen Sold an arme Bauern verschenkt hatte, damit sie ihre Steuern zahlen konnten, nahm er einfach seinen weiten Mantel und halbierte ihn mit einem Schwertstreich. Die eine Hälfte warf Martin dem Bettler über die Schultern, damit dieser Bettler nicht mehr frieren musste.