5. Buch - 139. Psalm • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

5. Buch - Der 139. Psalm • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Dem Vorsänger, ein Psalm Davids.
1. Jehova! Du hast mich erforscht und erkannt.
2. Du hast gekannt mein Sitzen und mein Aufstehen, verstanden meine Gedanken von ferne.
3. Meinen Pfad und mein Liegen hast du gesichtet, und vertraut warest du mit allen meinen Wegen.
4. Denn kein Wort ist auf meiner Zunge – siehe, Jehova, du weißt es ganz.
5. Von hinten und vorn hast du mich belagert, und auf mich gelegt deine Hand.
6. O Kenntniß, zu wunderbar für mich, zu hoch! – ich vermag es nicht zu erreichen.
7. Wohin soll ich gehen vor deinem Geiste, und wohin fliehen vor deinem Angesicht?
8. Führe ich auf gen Himmel – du bist da; oder bettete ich mir in den Scheol, siehe, – du bist da.
9. Nähme ich Flügel der Morgenröthe, wohnte ich am äußersten Ende des Meeres, –
10. Auch daselbst würde mich leiten deine Hand, und deine Rechte mich fassen.
11. Und spräche ich: Finsterniß wird mich doch verhüllen, – so ist die Nacht Licht um mich her.
12. Auch Finsterniß verfinstert nicht vor dir, und die Nacht leuchtet wie der Tag, die Finsterniß wie das Licht.
13. Denn du besaßest meine Nieren; du bedecktest mich in meiner Mutter Leib.
14. Ich lobe dich darüber, daß ich auf eine furchtbare Weise ausgezeichnet geschaffen bin. Wunderbar sind deine Werke, und das weiß meine Seele sehr wohl.
15. Nicht verhohlen war mein Gebein vor dir, da ich gemacht ward im Verborgenen, gewirkt wie ein Stickwerk in den untern Oertern der Erde.
16. Meinen Keim sahen deine Augen, und in dein Buch waren sie alle geschrieben; während vieler Tage wurden sie gebildet, als nicht einer von ihnen war.
17. Wie köstlich sind mir aber deine Gedanken, o Gott! Wie groß sind ihre Summen!
18. Wollte ich sie zählen – ihrer ist mehr denn des Sandes. Wenn ich erwache, bin ich noch bei dir.
19. O möchtest du, Gott, den Gesetzlosen tödten! So weichet von mir, ihr Blutmenschen!
20. Sie, die dich nennen zur Bosheit, zum Eitlen schwören als deine Feinde.
21. Sollte ich deine Hasser, Jehova, nicht hassen, und nicht verabscheuen, die wider dich aufstehen?
22. Mit vollkommenem Hasse hasse ich sie; sie sind Feinde für mich.
23. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz! Prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
24. Und siehe, ob ein Weg der Mühsale bei mir ist, und leite mich auf dem Wege der Ewigkeit!

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