5. Buch - 109. Psalm • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

5. Buch - Der 109. Psalm • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Dem Vorsänger, ein Psalm Davids.
1. Gott meines Lobes, schweige nicht!
2. Denn der Mund des Gesetzlosen und der Mund des Trugs haben sich wider mich geöffnet, mit Lügenzungen haben sie zu mir geredet.
3. Und mit Worten des Hasses haben sie mich umgeben, und streiten wider mich ohne Ursach.
4. Für meine Liebe sind sie wider mich; ich aber bin stets im Gebet.
5. Und sie erweisen mir Böses für Gutes, und Haß für meine Liebe.
6. Setze einen Gesetzlosen über ihn, und der Widersacher stehe zu seiner Rechten!
7. Bei seinem Gericht gehe er schuldig aus, und sein Gebet werde zur Sünde!
8. Seiner Tage seien wenig, sein Amt empfange ein anderer!
9. Seine Söhne seien Waisen, und sein Weib eine Witwe!
10. Laß seine Söhne umherschweifen und betteln, und von ihren verwüsteten Plätzen aus nachsuchen!
11. Der Wucherer umgarne alles, was er hat, und laß die Fremden rauben seine Arbeit!
12. Und es sei niemand für ihn, der fortfahre mit Güte, und niemand, der gnädig sei seinen Waisen!
13. Seine Nachkommen seien zur Ausrottung, im folgenden Geschlecht erlösche ihr Name!
14. Gedacht werde der Ungerechtigkeit seiner Väter bei Jehova, und nicht werden ausgelöscht die Sünden seiner Mutter!
15. Sie seien beständig vor Jehova, und er rotte aus ihr Gedächtniß von der Erde!
16. Weil er nicht gedachte, Güte zu üben, und verfolgte den elenden Mann und den Armen, und den von Herzen Niedergeschlagenen, um ihn zu tödten.
17. Und er liebte den Fluch – und er komme auf ihn! und er hatte keinen Gefallen an Segen – und er sei fern von ihm!
18. Und er zog den Fluch an, wie sein Kleid – und er dringe wie Wasser in sein Inneres und wie Oel in seine Gebeine!
19. Er sei ihm wie ein Gewand, das ihn bedeckt, und zu einem Gürtel, womit er stets sich gürtet!
20. Dies sei der Lohn meiner Widersacher von Jehova, und derer, die Böses reden wider meine Seele.
21. Du aber, Jehova, Herr, thue mit mir um deines Namens willen! weil deine Güte gut ist, so rette mich!
22. Denn ich, ich bin elend und arm, und mein Herz ist verwundet in meinem Innern.
23. Wie ein Schatten, wenn er sich strecket, gehe ich dahin, werde weggetrieben wie die Heuschrecke.
24. Meine Kniee straucheln vom Fasten, und mein Fleisch ist abgemagert, ohne Fett.
25. Und ich bin ihnen zum Hohn; wenn sie mich sehen, so schütteln sie ihren Kopf.
26. Hilf mir, Jehova, mein Gott! errette mich nach deiner Güte!
27. Damit sie wissen, daß dies deine Hand ist, daß du, Jehova, es gethan hast.
28. Fluchen sie, so segne du! stehen sie auf, so laß sie beschämt werden, und deinen Knecht sich freuen!
29. Laß meine Widersacher bekleidet werden mit Schande, und mit Scham sich decken wie mit einem Mantel!
30. Ich will Jehova sehr loben mit meinem Munde, und in der Mitte vieler will ich ihn preisen.
31. Denn er stehet zur Rechten des Armen, um ihn zu retten von denen, die seine Seele richten.

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