2. Buch - 44. Psalm • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

2. Buch - Der 44. Psalm • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Dem Vorsänger, für die Söhne Korahs, eine Unterweisung.
1. Gott, mit unsern Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt die Großthat, die du gewirkt in ihren Tagen, in den Tagen vor Alters.
2. Du vertriebst mit deiner Hand die Nationen aus ihrem Besitz, und sie pflanztest du, brachtest Plagen über die Völkerschaften, und sie breitetest du aus.
3. Denn nicht durch ihr Schwert haben sie in Besitz genommen das Land, und nicht hat sie gerettet ihr Arm, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Angesichts, weil du Wohlgefallen an ihnen hattest.
4. Du selbst bist mein König, o Gott; verordne die Errettungen Jakobs!
5. Durch dich werden wir niederstoßen unsere Bedränger; in deinem Namen werden wir zertreten, die wider uns aufstehen.
6. Denn nicht auf meinen Bogen werde ich trauen, und nicht soll mein Schwert mich retten.
7. Denn du rettest uns von unsern Bedrängern, und machst beschämt unsere Hasser.
8. In Gott rühmen wir uns den ganzen Tag, und deinen Namen werden wir preisen ewiglich. Sela.
9. Doch du hast uns verworfen und zu Schanden gemacht, und bist nicht ausgezogen mit unsern Heeren.
10. Du lässest uns zurückweichen vor dem Bedränger, und unsere Hasser rauben für sich.
11. Du übergiebst uns wie Schafe zur Speise, und zerstreuest uns unter die Nationen.
12. Du verkaufst dein Volk ohne Gewinn, und du vermehrst nicht deinen Reichthum durch ihren Preis.
13. Du machst uns zum Hohn unsern Nachbarn, zum Spott und Schimpf derer, die uns umgeben.
14. Du machst uns zum Sprüchwort unter den Nationen, zum Kopfschütteln unter den Völkerschaften.
15. Den ganzen Tag ist vor mir meine Schande, und die Scham meines Antlitzes bedecket mich,
16. Wegen der Stimme des Schmähers und Lästerers, wegen des Feindes und des Rachgierigen.
17. Dieses alles ist über uns gekommen, und wir haben deiner nicht vergessen, noch treulos gehandelt wider deinen Bund.
18. Nicht abgefallen ist unser Herz, noch sind gewichen unsere Schritte von deinen Wegen;
19. Obgleich du uns zermalmtest am Orte der Drachen, und uns bedecktest mit Schatten des Todes.
20. Wenn wir vergessen hätten den Namen unsers Gottes und ausgestreckt unsere Hände zu einem fremden Gott –
21. Würde dies Gott nicht erforschen? denn er kennet die Geheimnisse des Herzens.
22. Denn um deinetwillen werden wir getödtet den ganzen Tag, sind geachtet wie Schlachtschafe.
23. Erwache! Warum schläfst du, Herr? Wache auf! verwirf uns nicht auf ewig!
24. Warum verbirgst du dein Angesicht, vergissest unser Elend und unsere Unterdrückung?
25. Denn unsere Seele ist niedergebeugt in den Staub, und unser Bauch klebt an der Erde.
26. Stehe auf, uns zur Hülfe, und rette uns um deiner Güte willen!

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