Hesekiel 8 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Hesekiel 8 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Und es geschah im sechsten Jahre, im sechsten Monat, am fünften des Monats, ich saß in meinem Hause, und die Aeltesten von Juda saßen vor mir, da fiel daselbst die Hand des Herrn, Jehova's auf mich.
2. Und ich sah, und siehe, ein Gleichniß, wie das Ansehen des Feuers, vom Ansehen seiner Lenden und abwärts wie Feuer, und von seinen Lenden und aufwärts wie das Ansehen eines Lichtglanzes, wie der Blick des glänzenden Erzes.
3. Und er streckte das Gleichniß einer Hand aus, und nahm mich beim Haar meines Hauptes; und der Geist hob mich empor zwischen Erde und Himmel und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem an den Eingang des innern Thores, das nach Norden hin siehet, wo der Sitz des Bildes der Eifersucht war, das zum Eifer reizet.
4. Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels war daselbst, nach dem Ansehen, das ich gesehen in der Ebene.
5. Und er sprach zu mir: Menschensohn, hebe nun deine Augen empor gegen Norden. Und ich hob meine Augen empor gegen Norden, und siehe, nordwärts vom Thor des Altars war dies Bild der Eifersucht am Eingang.
6. Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehest du, was sie thun? die großen Gräuel, die das Haus Israel hier thut, um mich von meinem Heiligthum zu entfernen ? Und wiederum sollst du noch große Gräuel sehen.
7. Und er brachte mich zu der Thür des Hofes, und ich sah, und siehe, es war ein Loch in der Wand.
8. Und er sprach zu mir: Menschensohn, brich nun durch die Wand. Und ich brach durch die Wand, und siehe, da war eine Thür.
9. Und er sprach zu mir: Gehe hinein, und siehe die bösen Gräuel, die sie hier thun.
10. Und ich ging hinein und sah, und siehe, da waren allerlei Gebilde von Kriechendem und Vieh, Scheusale und allerlei Götzenbilder des Hauses Israel, rings umher in die Wand gezeichnet.
11. Und siebenzig Männer aus den Aeltesten des Hauses Israel, und Jasanja, der Sohn Saphans, in ihrer Mitte, standen vor ihnen, und ein jeglicher hatte sein Rauchfaß in seiner Hand, und ein Wolkenduft des Rauchwerks stieg empor.
12. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn, was die Aeltesten vom Hause Israel im Finstern thun, ein jeglicher in seinen Kammern mit Bildwerk? denn sie sagen: Jehova siehet uns nicht, Jehova hat das Land verlassen!
13. Und er sprach zu mir: Wiederum wirst du noch große Gräuel sehen, die sie thun.
14. Und er brachte mich an den Eingang des Thores am Hause Jehova’s, das gegen Norden ist, und siehe, da saßen Weiber, die den Thammus beweinten.
15. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Du wirst wiederum noch größere Gräuel sehen denn diese.
16. Und er brachte mich zu dem innersten Hofe des Hauses Jehova's, und siehe, am Eingang des Tempels Jehova’s, zwischen der Halle und dem Altar, waren bei fünf und zwanzig Männer, ihre Rücken gegen den Tempel Jehova's und ihre Angesichter gegen Osten, und diese bückten sich nach Osten hin vor der Sonne.
17. Und er sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist's dem Hause Juda ein leichtes, die Gräuel zu thun, die sie hier thun? Denn sie haben das Land mit Gewaltthat erfüllt, und immer wieder reizen sie mich; denn siehe, sie halten die Ruthe an ihre Nase.
18. Und auch ich will handeln im Grimm, mein Auge wird nicht schonen, und ich werde mich nicht erbarmen; wenn sie gleich mit lauter Stimme rufen vor meinen Ohren, werde ich sie doch nicht hören.

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