Jeremia 20 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Jeremia 20 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Und Pashur, der Sohn Immers, der Priester – und dieser war Oberaufseher in dem Hause Jehova's – hörte Jeremia diese Worte weissagen,
2. und Pashur schlug den Propheten Jeremia und legte ihn in den Stock, der im obersten Thore Benjamin war, das am Hause Jehova's ist.
3. Und es geschah des andern Tages, daß Pashur Jeremia aus dem Stock herausführte. Da sprach Jeremia zu ihm: Jehova nennet deinen Namen nicht Pashur, sondern Magor-Missabib.
4. Denn so spricht Jehova: Siehe, ich setze dich zum Schrecken, dir selbst und allen, die dich lieben. Diese werden durch’s Schwert ihrer Feinde fallen, daß es deine Augen sehen; und ich werde ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben, der sie nach Babel gefangen wegführen und mit dem Schwerte schlagen wird.
5. Auch werde ich allen Reichthum dieser Stadt geben und all ihren Erwerb und all ihre Kostbarkeit und alle Schätze der Könige von Juda, ich werde sie in die Hand ihrer Feinde geben; und sie werden sie rauben und wegnehmen und nach Babel bringen.
6. Und du, Pashur, und alle Bewohner deines Hauses, ihr werdet in die Gefangenschaft gehen, und du wirst nach Babel kommen und daselbst sterben und daselbst begraben werden, du und alle, die dich lieben, denen du geweissagt hast mit Lüge.
7. Jehova, du hast mich beredet, und ich habe mich bereden lassen; du hast mich ergriffen und überwältigt. Ich bin zum Gelächter den ganzen Tag, alles spottet meiner.
8. Wenn so oft ich rede, schreie ich; „Gewalt und Zerstörung!“ rufe ich; denn das Wort Jehova's ist mir zur Schmach und zum Spott den ganzen Tag.
9. Und ich sprach: Ich will seiner nicht erwähnen, und nicht mehr reden in seinem Namen. Aber in meinem Herzen ward es wie ein brennendes Feuer, eingeschlossen in meinen Gebeinen; und ich bemühte mich, es auszuhalten, und vermochte es nicht.
10. Denn gehört habe ich die Schmährede Bieler, Schrecken ringsum: „Machet es kund, und wir werden es kund machen.“ Alle meine Friedensgenossen lauern auf mein Straucheln: „Vielleicht läßt er sich bereden, und wir werden ihn überwältigen und unsere Rache an ihm nehmen.“
11. Aber Jehova ist mit mir wie ein gewaltiger Held, darum werden meine Verfolger straucheln und nichts vermögen; sie werden beschämt werden, denn sie haben nicht verständig gehandelt; es wird eine ewige Schande sein, sie wird nicht vergessen werden.
12. Und du, Jehova der Heerscharen, der den Gerechten prüfet, der Nieren und Herz siehet, laß mich deine Rache an ihnen sehen, denn dir habe ich meine Rechtssache entdeckt.
13. Singet Jehova, preiset Jehova! denn er hat die Seele des Dürftigen befreit aus der Hand der Uebelthäter.
14. Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren ward! der Tag, an dem mich meine Mutter geboren, sei nicht gesegnet!
15. Verflucht der Mann, der meinem Vater die frohe Botschaft brachte und sprach: Ein männliches Kind ist dir geboren, und ihn hoch erfreute!
16. Ja, selbiger Mann sei wie die Städte, die Jehova umgekehrt, und ihn nicht gereuet hat; und er höre ein Rufen in der Morgenstunde und ein Geschrei zur Mittagszeit,
17. daß er mich nicht getödtet von Mutterleibe an, daß nicht meine Mutter mein Grab geworden, und ihr Leib ewig schwanger geblieben.
18. Warum bin ich aus Mutterleibe hervorgekommen, Jammer und Betrübniß zusehen, und daß meine Tage vergehen in Schande?

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