Jeremia 3 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Jeremia 3 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Man spricht: Wenn ein Mann sein Weib entläßt, und sie von ihm gehet und eines andern Mannes wird, wird er wieder zu ihr zurückkehren? Würde nicht selbiges Land entheiligt werden? Du aber hast mit vielen Buhlen gehuret; doch kehre um zu mir! spricht Jehova.
2. Hebe deine Augen auf zu den Höhen und siehe! Wo hast du nicht beigelegen? Du hast vor ihnen an den Wegen gesessen wie ein Araber in der Wüste, und hast das Land entheiligt mit deinen Hurereien und mit deiner Bosheit.
3. Und die Regentropfen sind zurückgehalten, und es ist kein Spätregen gewesen; aber du hast eine Hurenstirn, beschämt zu werden, weigerst du dich.
4. Wirst du nicht von nun an zu mir rufen: Mein Vater! du bist der Führer meiner Jugend?
5. Wird er ewiglich nachtragen, wird er's bewahren für und für? Siehe, du redest, und thust die Bosheiten, und setzest es durch.
6. Und Jehova sprach zu mir in den Tagen des Königs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die abtrünnige, gethan? Sie ging hin auf jeglichen hohen Berg und unter jeglichen grünen Baum, und hurete daselbst.
7. Und ich sprach, nachdem sie dies alles gethan hatte: Kehre um zu mir! Aber sie kehrte nicht um. Das sah die treulose Juda, ihre Schwester.
8. Und ich sah, da ich um alles deßwillen, worin Israel, die abtrünnige, Ehebruch getrieben, sie verstoßen und ihr ihren Scheidebrief gegeben hatte, daß die treulose Juda, ihre Schwester, sich nicht fürchtete, sondern hinging und selbst auch hurete.
9. Und wegen des Geschreis ihrer Hurerei geschah es, daß sie das Land entheiligte und Ehebruch trieb mit Steinen und Holz.
10. Und selbst bei diesem allen ist die treulose Juda, ihre Schwester, nicht zu mir umgekehrt mit ihrem ganzen Herzen, sondern mit Falschheit, spricht Jehova.
11. Und Jehova sprach zu mir: Die abtrünnige Israel hat ihre Seele gerechtfertigt, mehr denn die treulose Juda.
12. Gehe hin und rufe diese Worte gegen Norden und sprich: Kehre um, du abtrünnige Israel, spricht Jehova, so will ich mein Antlitz nicht gegen euch verstellen; denn ich bin gütig, spricht Jehova, ich werde nicht ewiglich nachtragen.
13. Allein erkenne deine Ungerechtigkeit, daß du übertreten wider Jehova, deinen Gott, und hin und her gelaufen bist zu den Fremden unter jeglichen grünen Baum, aber meiner Stimme habt ihr nicht gehorcht, spricht Jehova.
14. Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder! spricht Jehova, denn ich habe mich mit euch vermählt; und ich will euch nehmen, einen aus der Stadt und zwei aus dem Geschlecht, und euch gen Zion bringen.
15. Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die werden euch weiden mit Erkenntniß und Verstand.
16. Und es wird geschehen, wenn ihr im Lande vermehrt und fruchtbar geworden seid in selbigen Tagen, spricht Jehova, so wird man nicht mehr sagen: Die Bundeslade Jehova's; und sie wird keinem in den Sinn kommen, und man wird ihrer nicht gedenken, noch sie besuchen, und dies wird nicht wieder gethan werden.
17. In selbiger Zeit wird man Jerusalem nennen: Thron Jehova’s; und alle Nationen werden zu ihr versammelt werden, um des Namens Jehova's willen, zu Jerusalem; und sie werden nicht mehr wandeln nach der Härtigkeit ihres bösen Herzens.
18. In selbigen Tagen wird das Haus Juda zum Hause Israel gehen; und sie werden zusammen kommen aus dem Lande des Nordens in das Land, das ich euren Vätern zum Erbe gegeben.
19. Und ich sprach: Wie will ich dich unter die Kinder stellen, und dir das köstliche Land geben, das schöne Erbtheil der Heerscharen der Nationen? Und ich sprach: Du wirst mir zurufen: Mein Vater! und wirst nicht von mir abweichen.
20. Wahrlich, wie ein Weib treulos scheidet von ihrem Genossen, so habt ihr treulos gehandelt gegen mich, Haus Israel, spricht Jehova.
21. Eine Stimme ist gehört auf den Höhen, ein Weinen und Flehen der Kinder Israel; denn sie haben ihren Weg verkehret, haben Jehova's ihres Gottes, vergessen.
22. Kehret um, ihr abtrünnigen Kinder! Ich will eure Abtrünnigkeiten heilen. „Hier sind wir, wir kommen zu dir; denn du bist Jehova, unser Gott.
23. Wahrlich, vergeblich erwartet man es von den Hügeln und der Menge der Berge; wahrlich, in Jehova, unserm Gott, ist das Heil Israels.
24. Denn die Schande hat gefressen unserer Väter Arbeit von unserer Jugend an, ihre Schafe und ihre Rinder, ihre Söhne und ihre Töchter.
25. Wir liegen in unserer Schande, und unsere Schmach bedecket uns; denn wir haben gesündigt wider Jehova, unsern Gott, wir und unsere Väter, von unserer Jugend an bis auf diesen Tag, und haben nicht gehört auf die Stimme Jehova’s, unsers Gottes.

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