Hohelied 6 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Hohelied 6 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Wohin ist dein Geliebter gegangen, o du Schöne unter den Weibern? wohin hat dein Geliebter sich gewandt, und wir wollen ihn mit dir suchen?
2. Mein Geliebter ist hinabgegangen in seinen Garten zu den Gewürzbeeten, zu meiden in den Gärten, und die Lilien zu sammeln.
3. Ich bin meines Geliebten, und mein Geliebter ist mein; er weidet unter den Lilien.
4. „Du bist schön, meine Freundin, wie Thirza, lieblich wie Jerusalem, schrecklich wie Kriegsscharen.
5. Wende deine Augen von mir ab, denn sie thun mir Gewalt an. Dein Haar ist wie eine Heerde Ziegen, die sich hinabbewegen von Gilead;
6. deine Zähne wie eine Heerde Schafe, die aus der Schwemme heraufkommen, die allzumal Zwillinge hervorbringen, und keines von ihnen ist unfruchtbar.
7. Deine Wangen sind wie die Hälfte eines Granatapfels hinter deinem Schleier.
8. Sechzig sind Königinnen und achtzig Kebsweiber und Jungfrauen ohne Zahl.
9. Eine ist meine Taube, meine Vollkommene, die einzige ihrer Mutter, sie ist die Auserwählte ihrer Gebärerin. Wenn die Töchter sie sehen, so werden sie sie glücklich preisen, Königinnen und Kebsweiber, und sie werden sie rühmen.
10. Wer ist die, die da hervorleuchtet wie die Morgenröthe schön wie der Mond, rein wie die Sonne, schrecklich wie Kriegsscharen?“
11. In den Nußgarten bin ich hinabgegangen, zu schauen das Grüne des Thales, zu schauen, ob der Weinstock sprosset, ob die Granaten blühen.
12. Ehe ich es wußte, setzte mich meine Seele auf die Wagen meines freiwilligen Volkes.
13. „Kehre um, kehre um, Sulammith, kehre um, kehre um, daß wir dich sehen.“ Was sehet ihr an Sulammith? ,,Gleich dem Reigen zweier Heerlager.“

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