Sprüche 8 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Sprüche 8 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Rufet nicht die Weisheit, und erhebet nicht das Verständniß seine Stimme?
2. Auf dem Gipfel der Höhen am Wege, inmitten der Pfade stehet sie,
3. Zur Seite der Thore, an der Oeffnung der Stadt, am Eingang der Thüren rufet sie laut:
4. Zu euch, ihr Männer, rufe ich, und meine Stimme gehet zu den Menschenkindern.
5. Lernet Klugheit, ihr Thörichten, und ihr Thoren, lernet Verstand.
6. Höret, denn Vortreffliches will ich reden, und das Aufthun meiner Lippen wird Geradheit sein.
7. Denn mein Gaumen wird Wahrheit aussprechen, und die Gesetzlosigkeit ist meinen Lippen ein Gräuel.
8. Alle Worte meines Mundes sind in Gerechtigkeit, es ist nichts Verdrehtes und Verkehrtes darin.
9. Sie alle sind richtig dem Verständigen, und gerade denen, die Kenntniß finden.
10. Nehmet an meine Unterweisung und nicht Silber, und Kenntniß mehr denn geläutertes feines Gold.
11. Denn Weisheit ist besser denn Rubinen, und alles, was man begehren mag, ist nicht mit ihr zu vergleichen.
12. Ich, Weisheit, wohne bei der Klugheit, und finde die Kenntniß aller Besonnenheit.
13. Die Furcht Jehova's ist Haß gegen das Böse, die Hoffart und den Hochmuth und den bösen Weg; und den Mund der Verkehrtheit hasse ich.
14. Rath und wahre Einsicht sind bei mir, ich bin der Verstand, bei mir ist Stärke.
15. Durch mich regieren Könige, und Fürsten machen gerechte Satzungen;
16. Durch mich herrschen die Herren und die Edlen, alle Richter der Erde.
17. Ich liebe, die mich lieben, und die mich frühe suchen, werden mich finden.
18. Reichthum und Ehre ist bei mir, dauerndes Gut und Gerechtigkeit.
19. Meine Frucht ist besser denn feines und geläutertes Gold, und mein Ertrag denn auserlesenes Silber.
20. Ich wandele stets auf dem Wege der Gerechtigkeit, mitten auf den Pfaden des Rechts,
21. Damit ich die, so mich lieben, erben lasse, was beständig ist, und ihre Vorrathskammern will ich füllen.
22. Jehova besaß mich im Anfang seines Weges, vor seinen Werken, von jeher.
23. Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, von Anfang, vor dem Ursprung der Erde.
24. Ich war geboren, da die Tiefen noch nicht waren, da noch keine Quellen waren, reich an Wasser.
25. Ehe die Berge eingesenkt, vor den Hügeln war ich geboren;
26. Da er noch nicht gemacht die Erde und die Steppen, und den Beginn des Staubes des Erdkreises.
27. Als er die Himmel bereitete, war ich da, da er den Kreis feststellte auf der Fläche der Tiefe,
28. Da er die Wolken von oben befestigte, da gewaltig hervorbrachen die Brunnen der Tiefe,
29. Da er dem Meere sein Gesetz stellte, daß die Wasser nicht übertreten möchten seinen Befehl, da er die Grundvesten der Erde legte:
30. Da war ich Schoßkind bei ihm, und war Tag für Tag seine Wonne, spielend vor ihm zu aller Zeit,
31. Spielend in dem bewohnten Theile seiner Erde, und meine Wonne war bei den Menschenkindern.
32. Nun, Kinder, höret auf mich, und glückselig sind, die meine Worte bewahren.
33. Höret die Unterweisung und werdet weise, und verwerfet sie nicht.
34. Glückselig der Mensch, der auf mich höret, an meinen Thüren wacht Tag für Tag, und hütet die Pfosten meiner Thore.
35. Denn wer mich findet, findet das Leben und erhält Wohlgefallen von Jehova.
36. Wer aber an mir sündigt, thut seiner Seele Gewalt; alle, die mich hassen, lieben den Tod.

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