Buch Hiob 23 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Buch Hiob 23 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Und Hiob antwortete und sprach:
2. Auch heute ist meine Klage heftig, meine Plage ist schwer über meinem Seufzen.
3. Ach, daß ich ihn zu finden wüßte, daß ich kemmen könnte zu seiner Stätte!
4. Ich würde ihm darlegen die Rechtssache, und meinen Mund mit Beweisgründen füllen.
5. Ich würde die Worte wissen, die er mir antworten, und verstehen, was er mir sagen würde.
6. Würde er mit großer Macht mit mir streiten? Nein, sondern er würde Acht haben auf mich.
7. Daselbst würde ein Aufrichtiger mit ihm rechten, und auf ewig würde ich von meinem Richter loskommen.
8. Siehe, gehe ich vorwärts, so ist er nicht da; und rückwärts, so vernehme ich ihn nicht;
9. zur Linken, wo er wirkt, so schaue ich ihn nicht; er verhüllt sich zur Rechten, und ich sehe ihn nicht.
10. Denn er kennet den Weg, der bei mir ist; er läutert mich, wie Gold gehe ich hervor.
11. An seinem Schritt hat festgehalten mein Fuß, seinen Weg hab’ ich bewahrt und bin nicht ausgebogen;
12. und das Gebot seiner Lippen habe ich nicht gelassen, habe bewahrt die Reden seines Mundes mehr, denn mein tägliches Brod.
13. Doch er bleibt bei einem, wer will ihn wenden? Was seine Seele begehrt, das wird er thun.
14. Denn er will vollenden, was über mich beschieden, und dergleichen ist vieles bei ihm.
15. Daher zittere ich vor seinem Antlitz; ich sinne darüber, und fürchte mich vor ihm.
16. Denn Gott hat mein Herz verzagt gemacht, und der Allmächtige läßt mich zittern,
17. weil ich nicht ausgetilgt bin vor der Finsterniß, und er die Dunkelheit nicht vor mir verborgen hat.

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