Buch Hiob 20 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Buch Hiob 20 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Und Zophar, der Naamathiter, antwortete und sprach:
2. Darum geben meine Gedanken mir Antwort, und darüber drängt's mich innerlich.
3. Ich hörte eine Zurechtweisung, mir zur Schande, aber mein Geist wird mir antworten aus meiner Einsicht.
4. Weißt du dieses nicht von jeher, seit Menschen gesetzt sind auf die Erde,
5. daß der Jubel der Gesetzlosen von kurzer Dauer gewesen, und die Freude des Heuchlers für einen Augenblick?
6. Stiege auch seine Höhe bis zum Himmel hinauf, und reichte sein Haupt bis an die Wolken:
7. wie sein Koth vergeht er auf ewig; die ihn gesehen, werden sagen: Wo ist er?
8. Wie ein Traum entfliegt er, und man findet ihn nicht, und verscheucht wird er wie ein Gesicht des Nachts.
9. Das Auge sah ihn, und nicht wieder, und seine Stätte erblicket ihn nicht mehr.
10. Seine Kinder suchen die Gunst der Armen, und seine Hände geben sein Vermögen zurück.
11. Seine Gebeine sind voll seiner Jugendkraft, sie wird mit ihm im Staube liegen.
12. Wenn das Böse in seinem Munde süß ist, und er es verbirgt unter seiner Zunge,
13. und es spart, und es nicht fahren läßt, und es hält zwischen seinem Gaumen:
14. so wird seine Speise verwandelt werden in seinem Eingeweide; Natterngalle wird sie in seinem Innern sein.
15. Reichthum hat er verschlungen, aber er wird ihn ausspeien: Gott wird ihn austreiben aus seinem Bauche.
16. Natterngift wird er saugen, die Zunge der Sandotter wird ihn tödten.
17. Ströme, Flüsse, Bäche von Honig und Butter wird er nicht sehen.
18. Das Errungene wird er zurückgeben und nicht verschlingen; nach seinem Vermögen wird seine Zurückerstattung sein, und er wird sich nicht erfreuen.
19. Denn er hat unterdrückt, verlassen die Armen, beraubt das Haus, das er nicht gebauet.
20. Gewiß, er wird keine Ruhe haben in seinem Bauche, mit seinem Kostbarsten wird er nicht entrinnen.
21. Nichts wird übrig bleiben vor seiner Freßgier, darum wird sein Wohlstand nicht dauernd sein.
22. In seines Ueberflusses Vollendung wird er bedrängt sein; alle Hände der Nothleidenden werden über ihn kommen.
23. Es wird geschehen, um seinen Bauch zu füllen, wird er über ihn senden die Glut seines Zornes, und sie über ihn regnen lassen in sein Fleisch.
24. Ist er geflohen vor der eisernen Rüstung, so wird der eherne Bogen ihn durchbohren.
25. Er zieht am Pfeil, er geht heraus aus dem Leibe, und kommt schimmernd hervor aus seiner Galle; Schrecken kommen über ihn.
26. Finsterniß ist aufgespart für seine verborgenen Schätze; ein Feuer, das nicht angeblasen, wird ihn verzehren; dem Uebriggebliebenen in seinem Zelte wird es übel ergehen.
27. Der Himmel wird enthüllen seine Ungerechtigkeit, und die Erde sich erheben wider ihn.
28. Der Ertrag seines Hauses wird weggeführt werden, zerfließend am Tage seines Zorns.
29. Das ist das Theil des gesetzlosen Menschen von Gott, und sein zugesprochenes Loos von Gott.

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