Buch Hiob 13 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Buch Hiob 13 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Siehe, das alles hat mein Auge gesehen, mein Ohr gehört und verstanden.
2. Was ihr wisset, weiß auch ich, ich bin nicht geringer denn ihr.
3. Doch ich will reden zu dem Allmächtigen, und habe Lust zu rechten mit Gott;
4. denn gewiß, ihr seid Lügenschmiede, ihr seid unnütze Aerzte alle.
5. Ach, daß ihr stille schwieget! das würde euch zur Weisheit gereichen.
6. Höret doch meine Rechtfertigung, und merket auf die Beweisgründe meiner Lippen!
7. Wollt ihr für Gott Unrecht reden, und für ihn Trug reden?
8. Wollt ihr seine Person ansehen? wollt ihr für Gott rechten?
9. Wird es gut gehen, wenn er euch erforscht? Werdet ihr seiner spotten, wie man eines Menschen spottet?
10. Sicher wird er euch strafen, wenn ihr im Verborgenen die Person ansehet.
11. Wird nicht seine Hoheit euch schrecken, und nicht seine Furcht euch überfallen?
12. Eure Gedenksprüche sind wie Sprüche von Asche, eure Schutzwehren sind Schutzwehren von Lehm.
13. Schweiget mir, und ich werde reden, und es ergehe über mich, was da will.
14. Warum sollte ich mein Fleisch nehmen in meine Zähne, und in meine Hand stellen meine Seele?
15. Siehe, tödtete er mich, so würde ich auf ihn hoffen; doch rechtfertigen will ich meine Wege vor seinem Angesicht.
16. Auch er wird mir zur Rettung sein, denn ein Heuchler wird nicht vor sein Angesicht kommen.
17. Höret doch meine Rede, und meine Beweisführung mit euren Ohren !
18. Siehe doch, ich habe die Rechtssache dargelegt, ich weiß, daß ich werde gerechtfertigt werden.
19. Wer ist’s, der mit mir rechtet? denn schwiege ich jetzt, so würde ich den Geist aufgeben.
20. Nur zweierlei thue mir nicht, dann will ich mich nicht verbergen vor deinem Angesicht.
21. Deine Hand entferne von mir, und dein Schrecken laß mich nicht ängstigen.
22. Rufe nun, und ich will antworten, oder ich will reden, und erwidere du mir!
23. Wie viele Ungerechtigkeiten und Sünden habe ich? Thue mir kund meine Uebertretung und meine Sünde!
24. Warum verbirgst du dein Angesicht, und hältst mich für deinen Feind?
25. Willst du ein verwehetes Blatt hinwegschrecken, und eine dürre Stoppel verfolgen?
26. Denn Bitteres schreibst du wider mich, und lässest mich erben die Ungerechtigkeiten meiner Jugend.
27. Und meine Füße legst du in den Stock, und beobachtest alle meine Pfade, grenzest ein die Sohlen meiner Füße,
28. da er doch vergehet wie Moder, wie ein Kleid, das die Motte frisset.

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