Buch Esther 6 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Buch Esther 6 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. In selbiger Nacht floh den König der Schlaf; und er befahl das
Gedächtnißbuch der Chronika zu bringen, und sie wurde gelesen vor dem Könige.
2. Da fand sich eingeschrieben, daß Mordechai berichtet hatte über Bigthan und Theres, die beiden Kämmerer des Königs, von den Hütern der Schwelle, welche getrachtet hatten, die Hand zu legen an den König Ahasveros.
3. Und der König sprach: Was für Ehre und Herrliches ist dem Mordechai geschehen deshalb? Und es sprachen die Knaben des Königs, die ihm dienten: Es ist ihm nichts geschehen.
4. Und der König sprach: Wer ist im Hofe? – Haman aber war in den äußern Hof des Königshauses gekommen, um dem Könige zu sagen, daß man den Mordechai an den Baum henke, den er ihm bereitet hatte. –
5. Und die Diener des Königs sprachen zu ihm: Siehe, Haman steht im Hofe. Und der König sprach: Er komme herein.
6. Und Haman kam herein, und der König sprach zu ihm: Was ist zu thun mit dem Manne, an dessen Ehre der König Wohlgefallen hat? Und Haman gedachte in seinem Herzen: An wem sollte der König Wohlgefallen haben, ihm Ehre zu erweisen, außer an mir?
7. Und Haman sprach zum Könige: Der Mann, an dessen Ehre der König Wohlgefallen hat –
8. man bringe ein königliches Kleid, womit der König sich kleidet, und das Roß, worauf der König reitet, und auf seinen Kopf werde die königliche Krone gesetzt;
9. und man gebe das Kleid und das Roß in die Hand eines von den Fürsten des Königs, den Edlen, und man bekleide den Mann, an dessen Ehre der König Wohlgefallen hat, und lasse ihn reiten auf dem Rosse durch die Straßen der Stadt, und rufe vor ihm her: Also geschieht dem Manne, an dessen Ehre der König Wohlgefallen hat!
10. Und der König sprach zu Haman: Eile, nimm das Kleid und das Roß, so wie du geredet hast, und thue also Mordechai, dem Juden, der im Thor des Königs sitzet; laß nicht ein Wort ausfallen von allem, was du geredet hast.
11. Und Haman nahm das Kleid und das Roß und bekleidete Mordechai, und ließ ihn durch die Straßen der Stadt reiten, und rief vor ihm her: Also geschieht dem Manne, an dessen Ehre der König Wohlgefallen hat!
12. Und Mordechai kehrte zurück zum Thor des Königs; Haman aber eilte nach seinem Hause, traurig und mit verhülltem Haupte.
13. Und Haman erzählte seinem Weibe Seres und allen seinen Freunden alles, was ihm begegnet war. Da sprachen zu ihm seine Weisen und sein Weib Seres: Wenn Mordechai, vor dem du zu fallen angefangen hast, vom Samen der Juden ist, so wirst du nichts gegen ihn vermögen, sondern du wirst gewißlich vor ihm fallen.
14. Während sie noch mit ihm redeten, da kamen die Kämmerer des Königs herbei und eilten, Haman zum Mahle zu führen das Esther bereitet hatte.

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