Buch Esther 5 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

Eriton

Buch Esther 5 • Elberfelder Bibel 1871 Unrevidiert

1. Und es geschah am dritten Tage, da kleidete sich Esther königlich und stellte sich in den innern Hof am Hause des Königs, dem Hause des Königs gegenüber. Und der König saß auf seinem königlichen Throne im königlichen Hause, dem Eingang des Hauses gegenüber.
2. Und es geschah, als der König die Königin Esther im Hofe stehen sah, erhielt sie Gnade in seinen Augen, und der König reichte Esther seinen goldenen Scepter entgegen, der in seiner Hand war; und Esther nahte herzu und rührte die Spitze des Scepters an.
3. Und der König sprach zu ihr: Was ist dir, Esther, Königin? und was ist dein Begehren? Bis zur Hälfte des Königreichs, und es soll dir gegeben werden.
4. Und Esther sprach: Wenn es dem Könige gut däucht, so komme der König und Haman heute zum Mahle, das ich ihm bereitet habe.
5. Und der König sprach: Eilet, rufet Haman, um zu thun, wie Esther gesagt hat. Und es kam der König und Haman zu dem Mahle, das Esther bereitet hatte.
6. Und der König sprach zu Esther beim Weintrinken: Was ist deine Bitte? es soll dir gegeben werden. Und was ist dein Begehren? Bis zur Hälfte des Königreichs, und es soll geschehen.
7. Da antwortete Esther und sprach: Meine Bitte und mein Begehren ist:
8. Wenn ich Gnade gefunden in den Augen des Königs, und wenn es dem Könige gut däucht, meine Bitte zu gewähren und mein Begehren zu thun, so komme der König und Haman zu dem Mahle, das ich ihnen bereiten will; und morgen will ich thun nach dem Worte des Königs.
9. Und Haman ging hinaus an selbigem Tage fröhlich und guten Muthes; als aber Haman den Mordechai im Thor des Königs sah, und daß er nicht aufstand und sich nicht rührte vor ihm, da ward Haman voll Grimmes über Mordechai.
10. Aber Haman bezwang sich, und kam in sein Haus, und sandte hin und ließ seine Freunde und Seres, sein Weib, kommen.
11. Und Haman erzählte ihnen von der Herrlichkeit seines Reichthums und von der Menge seiner Söhne, und alles, wie ihn der König groß gemacht, und wie er ihn erhoben habe über die Fürsten und Knechte des Königs.
12. Und Haman sprach: Auch hat die Königin Esther niemand kommen lassen mit dem Könige zu dem Mahle, das sie bereitet hat, als mich, und auch auf morgen bin ich zu ihr geladen mit dem Könige.
13. Doch alles dieses gilt mir nichts, so lange ich Mordechai, den Juden, sitzen sehe im Thor des Königs.
14. Da sprachen zu ihm sein Weib Seres und alle seine Freunde: Man mache einen Baum, fünfzig Ellen hoch, und am Morgen sprich zum Könige, daß man Mordechai daran henke, so wirft du mit dem Könige fröhlich zum Mahle gehen. Und das Wort däuchte Haman gut, und er machte den Baum.

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